{"id":493,"date":"2011-06-02T14:22:24","date_gmt":"2011-06-02T12:22:24","guid":{"rendered":"http:\/\/www.labut.at\/?p=493"},"modified":"2016-02-04T09:59:12","modified_gmt":"2016-02-04T09:59:12","slug":"das-umfrageergebnis-geschichten-aus-dem-cafe-steiner","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.labut.at\/das-umfrageergebnis-geschichten-aus-dem-cafe-steiner\/","title":{"rendered":"Das Umfrageergebnis – Geschichten aus dem Cafe Steiner"},"content":{"rendered":"
In den letzten Wochen hatte ich mich in meinem Stammlokal durchaus etwas rar gemacht. Die fr\u00fchlingshaften Temperaturen verleiteten dazu den Lokalen mit ausgiebigen Gastg\u00e4rten den Vorzug zu geben. Am vergangenen Wochenende war es aber wieder soweit, da\u00df ich einen Abstecher ins \u201e Cafe Steiner\u201c unternahm um erfahren zu k\u00f6nnen welche Neuigkeiten es unter den Stammg\u00e4sten zu vermelden gibt.
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\nAuch wenn ich versucht hatte mich aus politischen Themen bisher weitgehend heraushalten wollte war der Abend trotz der politisch orientierten Diskussionskultur durchaus interessant. Die Medien berichteten zuletzt recht \u00fcbereinstimmend von einer Umfrage, wonach bei einer \u00f6sterreichischen Nationalratswahl die FP\u00d6 unter H.C.Strache bereits stimmenst\u00e4rkste Partei werden k\u00f6nnte. Auch wenn die n\u00e4chste Wahl voraussichtlich erst in \u00fcber zwei Jahren stattfinden wird hatte dieses Umfrageergebnis doch eine gewisse Brisanz in sich.<\/p>\n
Die an der Schank des \u201eCafe Steiner\u201c aufliegende Tageszeitung \u201eDer Standard\u201c, der man gewi\u00df keine politische N\u00e4he zur FP\u00d6 nachsagen kann, titelte mit der Botschaft \u201eUmfrage sieht FP\u00d6 knapp vorne\u201c. In dem Artikel war zu lesen, da\u00df die FP\u00d6 laut den Zahlen des Meinungsforschungsinstitutes OGM auf 29 Prozent kommen w\u00fcrde, die derzeit regierende SP\u00d6 k\u00e4me knapp abgeschlagen auf 28 Prozent und die \u00d6VP auf 23 Prozent. Ein Zugewinn der Rechtspopulisten von bis zu 11,5 Prozentpunkten w\u00fcrde damit \u00fcberwiegend auf Kosten der Regierungsparteien gehen, zum Teil aber auch auf Kosten des BZ\u00d6.<\/p>\n
Nicht besonders \u00fcberraschend war, da\u00df es Stammgast Helmut sein sollte, der die Diskussion startete, indem er seine Begeisterung f\u00fcr dieses Umfrageergebnis zum besten gab. \u201eIn zwei Jahren ist Strache Kanzler, dann wird alles anders.\u201c Da\u00df in einem solchen Fall vieles anders werden w\u00fcrde wollte ich nicht mal bestreiten, nur weckt diese Form von Anderssein bei mir gewi\u00df keine positiven Assoziationen. Die politische Diskussion in dem kleinen Lokal im 2. Wiener Gemeindebezirk verlief zeitweise auch durchwegs nicht unemotional.<\/p>\n
Die \u00fcberwiegende Mehrheit der anwesenden G\u00e4ste, der ich mir durchaus anschlie\u00dfen konnte, warf den regierenden Parteien SP\u00d6 und \u00d6VP Mut- und Ideenlosigkeit bei anstehenden Reformvorhaben vor. Die Regierung vermittle immer mehr den Eindruck als w\u00e4re ihre einzige Aufgabe das Land zu verwalten, als auch notwendige, teilweise vielleicht auch unangenehme Reformen in Angriff zu nehmen. Die Unzufriedenheit mit dem Bestehenden verleitet naturgem\u00e4\u00df zur Suche nach Alternativen \u2013 wenn diese Alternative nicht ausgerechnet die rechtspopulistische FP\u00d6 w\u00e4re, k\u00f6nnte man diesem Vorgang auch durchaus Sympathie entgegenbringen. Wer sich die Umfrageergebnisse n\u00e4her ansieht kann auch herauslesen, da\u00df Strache nicht in erster Linie durch seine Person oder seine politischen Konzepte, sondern vielmehr durch die Unzufriedenheit \u00fcber die regierenden Parteien punktet.<\/p>\n
Es w\u00e4re nicht seri\u00f6s heute schon vorherzusagen, wie sich das W\u00e4hlerbarometer in den n\u00e4chsten beiden Jahren bis zur Wahl entwickeln wird. Auch eine stimmenst\u00e4rkste Partei FP\u00d6 bedeute nicht automatisch einen Kanzler Strache. Auch 1999\/2000 mu\u00dfte sich die damals stimmenst\u00e4rkste SP\u00d6 mit der Oppositionsbank abfinden, als die \u00d6VP mit der FP\u00d6 eine Koalitionsregierung bildete. Ich bin nicht davon \u00fcberzeugt, ob sich die SP\u00d6 mit ihrer seit 1986 gelebten Abgrenzungspolitik gegen\u00fcber der FP\u00d6 einen guten Dienst erweist. So wenig ich einen Kanzler Strache bef\u00fcrworte, so sehr bef\u00fcrchte ich als \u00fcberzeugter Demokrat da\u00df einem H.C.Strache nur Einhalt geboten werden kann wenn er wenigstens kurzzeitig zeigen kann und mu\u00df was eine Regierungsbeteiligung seiner Partei bedeuten w\u00fcrde.<\/p>\n
Pedro<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
In den letzten Wochen hatte ich mich in meinem Stammlokal durchaus etwas rar gemacht. Die frühlingshaften Temperaturen verleiteten dazu den … <\/p>\n