{"id":4417,"date":"2015-11-14T13:50:11","date_gmt":"2015-11-14T13:50:11","guid":{"rendered":"http:\/\/www.labut.at\/?p=4417"},"modified":"2022-03-09T12:24:36","modified_gmt":"2022-03-09T12:24:36","slug":"du-erzaehl-mal-2","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.labut.at\/du-erzaehl-mal-2\/","title":{"rendered":"Du, erz\u00e4hl mal!"},"content":{"rendered":"
K\u00fcrzlich weckte das B\u00fcchlein „Du, erz\u00e4hl mal!“ meine Aufmerksamkeit. Darin sollen Menschen eingeladen werden manche Erinnerungen aus ihrem Leben niederzuschreiben.<\/strong><\/p>\n Daheim musste ich dann erkennen, dass mich dieses Format bei der Aufarbeitung meiner pers\u00f6nlichen Vergangenheit nur in wenigen Aspekten unterst\u00fctzen kann. Dennoch m\u00f6chte ich im Blog versuchen einige Fragen kurz zu beantworten.<\/p>\n <\/p>\n K\u00fcrzlich weckte das B\u00fcchlein „Du, erz\u00e4hl mal!“ meine Aufmerksamkeit. Darin sollen Menschen eingeladen werden manche Erinnerungen aus ihrem Leben niederzuschreiben. <\/p>\n\u00dcber Kindheit und Familie<\/h2>\n
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\n<\/strong>Am 15. Oktober in Wien.<\/li>\n
\n<\/strong>Nicht viel – oder ich kann mich zumindest nicht daran erinnern.<\/li>\n
\n<\/strong>Peter Gerhard – wobei der zweite Vorname von mir nie angewendet wurde. Der famili\u00e4re Ursprung meiner Namen ist mir nicht bekannt.<\/li>\n
\n<\/strong>Da musste ich jetzt kurz Wikipedia befragen. Also 1971 wurde unter anderem „Greenpeace“ und „\u00c4rzte ohne Grenzen“ gegr\u00fcndet, au\u00dferdem kam Erich Honecker in der DDR an die Macht.<\/li>\n
\n<\/strong>Ich war das zweite Kind meiner Eltern. Nebst meinem um sieben Jahre \u00e4lteren Bruder gab es noch Gro\u00dfeltern, einige Gro\u00dftanten sowie Gro\u00dfcousins und Gro\u00dfcousinen.<\/li>\n
\n<\/strong>Wie ich als kleines Kind war kann ich nicht sagen. Aber sp\u00e4testens ab der Schulzeit galt ich als gehemmter Au\u00dfenseiter, der sich nicht in die Klassengemeinschaft integrieren konnte.<\/li>\n
\n<\/strong>Wahrscheinlich gab es ein solches schon, aber da fehlt mir die Erinnerung.<\/li>\n
\n<\/strong>Nein, viele Erinnerungen gibt es nicht.<\/li>\n
\n<\/strong>Auf diese Frage m\u00f6chte ich nicht mal in meinem privaten Blog eingehen. Es w\u00e4re einfach zu schwierig …<\/li>\n
\n<\/strong>Bestimmt nicht besonders spektakul\u00e4r im kleinen Familienkreis.<\/li>\n
\n<\/strong>Da gibt es noch manche blasse Erinnerungen aus der fr\u00fchen Kindheit. Der Heilige Abend wurde daheim verbracht und es gab einen Christbaum im Wohnzimmer.<\/li>\n
\n<\/strong>Daran hab ich wirklich schon lange nicht mehr gedacht. Aber ich kann mich noch erinnern, dass wir daheim das legend\u00e4re Bleigie\u00dfen betrieben haben.<\/li>\n
\n<\/strong>Das kann ich schwer sagen.<\/li>\n
\n<\/strong>Also au\u00dfer Masern und so manchen grippalen Infekt blieb ich in der Kindheit wohl noch von Krankheiten verschont.<\/li>\n
\n<\/strong>Ja, ab dem Zeitpunkt wo eine Leuk\u00e4mie diagnostiziert wurde – das war wenige Tage vor meinem 14. Geburtstag im Jahr 1985.<\/li>\n
\n<\/strong>Ich sch\u00e4tze mal das wird mein gro\u00dfer Bruder gewesen sein.<\/li>\n
\n<\/strong>Ich kann mich kaum daran erinnern – was aber jetzt nicht viel hei\u00dfen soll.<\/li>\n
\n<\/strong>Auch wenn ich jetzt kein Lieblingsspiel nennen kann, wird es wohl eher drinnen zu spielen gewesen sein.<\/li>\n
\n<\/strong>Allzu viele Spielkameraden gab es nicht. Den engsten Kontakt hatte ich mit einem Freund, der wohl fast sieben Jahre in der Schule auch mein Sitznachbar war.<\/li>\n<\/ul>\n\u00dcber deine Eltern<\/h2>\n
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\n<\/strong>1931 und 1939 in Wien.<\/li>\n
\n<\/strong>Nein.<\/li>\n
\n<\/strong>Die Frage ist f\u00fcr mich kaum zu beantworten – weder „modern“ noch „altmodisch“ w\u00e4re wirklich zutreffend.<\/li>\n
\n<\/strong>Mein Vater arbeitete als Konstrukteur bei der Verstaatlichten. Nach Jobverlust war er auch als Fahrschullehrer, Taxifahrer und Versicherungsvertreter t\u00e4tig. Meine Mutter war urspr\u00fcnglich Hausfrau, sp\u00e4ter dann Sekret\u00e4rin.<\/li>\n
\n<\/strong>Die engere und intensivere Beziehung bestand bestimmt zu meiner Mutter.<\/li>\n
\n<\/strong>Auch wenn sich das seltsam und vielleicht sogar unglaubw\u00fcrdig anh\u00f6ren mag bin ich – soweit ich wei\u00df – mit \u00fcberhaupt keinen Sachen zu irgendjemanden gegangen.<\/li>\n
\n<\/strong>Diese Frage erscheint mir zu komplex, um sie verst\u00e4ndlich beantworten zu k\u00f6nnen.<\/li>\n
\n<\/strong>Da ist bestimmt meine Oma zu erw\u00e4hnen, mit der ich auch sehr viel Zeit verbracht habe.<\/li>\n
\n<\/strong>Mein Vater war Mitglied in einem Schachverein. Gemeinsame Hobbies – wenn man von manchen Sonntagsausfl\u00fcgen absieht – gab es aber nicht.<\/li>\n
\n<\/strong>Schlecht. Mein Vater betrog meine Mutter \u00fcber sehr viele Jahre und leider wurde diesem Albtraum erst etwa 1989 ein Ende gesetzt. Die beiden Elternteile hielten auch nach der Scheidung noch sporadischen Kontakt miteinander.<\/li>\n
\n<\/strong>Nein, bestimmt nicht – auch wenn anfangs noch beide Elternteile der r\u00f6misch-katholischen Kirche als zahlende Mitglieder angeh\u00f6rten.<\/li>\n
\n<\/strong>Definitiv meinem Vater, w\u00e4hrend mein Bruder mehr unserer Mutter \u00e4hnelte.<\/li>\n
\n<\/strong>Eine schwierige Frage. In gewissen Verhaltensmustern mag oberfl\u00e4chlich betrachtet eine \u00c4hnlichkeit zu meinem Vater bestehen – wobei er um rund 40 Jahre \u00e4lter ist als ich.<\/li>\n<\/ul>\n\u00dcber meine Familie<\/h2>\n
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\n<\/strong>Ich hatte einen \u00e4lteren Bruder. Robert wurde 1964 geboren.<\/li>\n
\n<\/strong>In meiner Kindheit war der Altersunterschied von etwas \u00fcber sieben Jahre wohl doch relativ gro\u00df. In den letzten Jahren vor seinem Tod im Jahr 1995 haben wir aber noch recht eng zueinander gefunden.<\/li>\n
\n<\/strong>Die Familie wohnte in einer rund 65 Quadratmeter gro\u00dfen gef\u00f6rderten Mietwohnungen in Wien-Favoriten.<\/li>\n
\n<\/strong>Der 85j\u00e4hriger Vater lebt noch heute in dieser mittlerweile doch ziemlich heruntergekommenen Wohnung. Bei einem Besuch bestehen f\u00fcr mich aber keinerlei Ankn\u00fcpfungspunkte oder Erinnerungen an die Kindheit.<\/li>\n
\n<\/strong>Die Gegend kann man als eine in den fr\u00fchen 60er Jahren entstandene Wohnanlage am Stadtrand beschreiben. Viele Kontakte mit Nachbarn gab es nicht – aber wahrscheinlich noch etwas mehr, als ich selbst heute solche pflege.<\/li>\n
\n<\/strong>Nein.<\/li>\n
\n<\/strong>Nein.<\/li>\n
\n<\/strong>Leider ist auch diese Frage – in meinem Fall – einfach zu komplex, als dass ich sie halbwegs schl\u00fcssig beantworten k\u00f6nnte.<\/li>\n
\n<\/strong>Nein, das w\u00fcrde ich nicht so sagen.<\/li>\n
\n<\/strong>Eiernockerln oder ger\u00f6stete Kn\u00f6del von Oma.<\/li>\n
\n<\/strong>Ja, Kohl. Und eine besondere Vorliebe f\u00fcr S\u00fc\u00dfspeisen hatte ich auch nicht.<\/li>\n
\n<\/strong>Nein, leider \u00fcberhaupt nicht.<\/li>\n
\n<\/strong>An die Eltern meines Vaters kann ich mich kaum erinnern, diese starben 1977 und 1982. Mit meiner Oma m\u00fctterlicherseits hatte ich eine sehr intensive Beziehung, der Opa war 1944 in Stalingrad gefallen.<\/li>\n
\n<\/strong>Nun, meine Oma war 1915 geboren und konnte mir schon manche Einblicke in die damalige Zeit vermitteln.<\/li>\n
\n<\/strong>Einen Lieblingsverwandten w\u00fcrde ich nicht benennen wollen. Die Familie war stets sehr \u00fcberschaubar, wodurch sich auch die Frage nach regelm\u00e4\u00dfigen Zusammenk\u00fcnften er\u00fcbrigt.<\/li>\n<\/ul>\n\u00dcber das Gr\u00f6\u00dferwerden und Erwachsensein<\/h2>\n
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\n<\/strong>Kindergarten, Volks- und Hauptschule waren in der N\u00e4he der elterlichen Wohnung.<\/li>\n
\n<\/strong>Ich war wohl ein mittelm\u00e4\u00dfiger Sch\u00fcler. Aufgrund der andauernden H\u00e4nseleien und Schikanen der Klassenkollegen glaube ich nicht, dass ich gerne zur Schule gegangen bin – wenngleich ich mich aber auch nicht beklagt habe.<\/li>\n
\n<\/strong>Das Lieblingsfach war bestimmt Deutsch, wo ich mit Aufs\u00e4tzen ein wenig gl\u00e4nzen konnte. Nicht gemocht habe ich Leibes\u00fcbungen – in diesem Gegenstand schlo\u00df ich \u00fcber Jahre hinweg mit einem „Gen\u00fcgend“ ab. Es h\u00e4tte gerade noch gefehlt, dass ich im Turnunterricht durchgefallen w\u00e4re. Auch an die Schulskiwoche, an der ich einmalig teilgenommen hatte, m\u00f6chte ich nicht gerne zur\u00fcckdenken.<\/li>\n
\n<\/strong>Wenn \u00fcberhaupt, bestimmt nur ganz harmlose. Ich z\u00e4hlte eher zu den zur\u00fcckgezogenen und \u00e4ngstlichen Charakteren.<\/li>\n
\n<\/strong>Nein.<\/li>\n
\n<\/strong>Bei sch\u00f6nen Wetter verbrachte ich den Nachmittag mit meiner Oma in dem nahegelegenen Kleingarten. Ab 1985 besch\u00e4ftigte ich mich auch mit meinem ersten Homecomputer. Weitere Erinnerungen an diese Zeit fehlen mir.<\/li>\n
\n<\/strong>An meine Vorstellungen in der fr\u00fchen Kindheit kann ich mich leider nicht mehr erinnern. Als Teenager strebte ich einen kaufm\u00e4nnischen Beruf an, bis dann mein Interesse f\u00fcr die damals noch recht junge EDV Welt erwachte.<\/li>\n
\n<\/strong>Ich besuchte eine dreij\u00e4hrige Handelsschule mit Schwerpunkt auf EDV. Die Familie war davon \u00fcberzeugt, dass ich nie eine Matura schaffen w\u00fcrde. Und mir war diese Sichtweise damals auch nicht so unrecht …<\/li>\n
\n<\/strong>Niemanden, lassen wir die Vergangenheit ruhen.<\/li>\n
\n<\/strong>Mein Bruder hatte als Student f\u00fcr die Caritas „Essen auf R\u00e4dern“ ausgef\u00fchrt und von 1987 bis 1989 konnte ich dort am Wochenende und in den Ferien mitarbeiten.<\/li>\n
\n<\/strong>In der Kindheit gab es eine Vorliebe f\u00fcr Sagen, sp\u00e4ter drehten sich die B\u00fccher um die Computerei.<\/li>\n
\n<\/strong>Erinnern kann ich mich an den Reaktorunfall in Tschernobyl im April 1986. In den 80er Jahren ver\u00e4nderte Gorbatschow durch seine Politik der Glasnost (Offenheit) und Perestroika (Umbau) unsere Welt \u00e4u\u00dferst nachhaltig.<\/li>\n
\n<\/strong>Wenn man von fallweisen Radfahren im Garten und schwimmen absieht war ich eher unsportlich. Dies resultierte wohl aus der mangelnden Geschicklichkeit wie auch der erlebten Ausgrenzung im Teamsport.<\/li>\n
\n<\/strong>Das geheime Ziel bestand darin, sobald wie m\u00f6glich – ohne einem allzu konkreten Plan – selbstst\u00e4ndig werden zu k\u00f6nnen.<\/li>\n<\/ul>\n\u00dcber Ausbildung und Arbeit<\/h2>\n
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\n<\/strong>Die erste Arbeitsstelle konnte ich einige Wochen nach dem Schulabschlu\u00df im Sommer 1989 bei einer Fotohandelskette antreten. Ich hatte das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet.<\/li>\n
\n<\/strong>Ich habe mich auf ein Zeitungsinserat hin beworben und mein Bruttogehalt betrug 1989 rund 9.000 Schilling (etwa \u20ac 650,00).<\/li>\n
\n<\/strong>Ja, aber die Suche nach einer eigenen Wohnung hatte insgeheim schon begonnen.<\/li>\n
\n<\/strong>Den ersten Job verlor ich aufgrund nicht ganz so gl\u00fccklicher Umst\u00e4nde innerhalb der ersten zwei bis drei Monate. Auch in der weiteren beruflichen Entwicklung waren noch einige H\u00fcrden zu nehmen. Details finden sich unter labut.at<\/a> – „25 Jahre“.<\/li>\n
\n<\/strong>Das war bestimmt jener Job, den ich seit 1997 \u00fcber knapp 18 Jahre aus\u00fcben konnte. Im f\u00fcnften Anlauf hatte ich im weitesten Sinne so etwas wie Kontinuit\u00e4t erreicht.<\/li>\n<\/ul>\n\u00dcber dich – wie du heute bist<\/h2>\n
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\n<\/strong>Der Weg ist das Ziel.<\/li>\n
\n<\/strong>Beides sollte im Leben seinen Platz finden – aber ich w\u00fcrde mich gerne als Mensch der Tat sehen. Es ist mir ein Anliegen die Sachen auf den Punkt zu bringen.<\/li>\n
\n<\/strong>Nein.<\/li>\n
\n<\/strong>Ich besch\u00e4ftigte mich mit Sachpolitik, war aber nie Mitglied einer Partei. Politischen Diskussionen gehe ich gerne aus dem Weg, da diese oftmals zu emotionsgeladen verlaufen.<\/li>\n
\n<\/strong>Es haben schon verschiedene Parteien bei den Wahlen meine Stimme erhalten Als einen sogenannten Protestw\u00e4hler sehe ich mich aber nicht.<\/li>\n
\n<\/strong>Vieles. Aber ich wei\u00df, dass dies nicht m\u00f6glich sein wird und besch\u00e4ftige mich lieber mit jenen Dingen, die ich beeinflussen kann.<\/li>\n
\n<\/strong>Nein.<\/li>\n
\n<\/strong>Verstanden zu werden und etwas R\u00fccksicht zu erleben. Daf\u00fcr kann es auch notwendig sein ein kleinwenig hinter die Fassade zu blicken.<\/li>\n
\n<\/strong>\u00dcberschw\u00e4ngliches Lob.<\/li>\n
\n<\/strong>Es fehlen mir die passenden Worte um diese Frage beantworten zu k\u00f6nnen. Es werden nur wenige Menschen behaupten wollen mich schon in einer r\u00fchrigen Stimmung erlebt zu haben.<\/li>\n
\n<\/strong>Eigentlich nichts, das ist der Lauf der Zeit.<\/li>\n
\n<\/strong>Auf den Charakter und das Weltbild – auch wenn dies nicht so einfach herauszufinden ist. Eine seltsame Ungeschicklichkeit beim Kennenlernen von Menschen kann und will ich nicht bestreiten.<\/li>\n
\n<\/strong>Die meisten Menschen kennen mich – glaube ich – als ruhigen Zeitgenossen. Emotional werde ich nur, wenn mich etwas „auf die Palme“ bringt und ich schon innerlich gereizt bin.<\/li>\n
\n<\/strong>Schwer zu sagen – besonders sch\u00e4tzen w\u00fcrde ich wohl eine m\u00f6glichst konstruktive Unterst\u00fctzung.<\/li>\n
\n<\/strong>Ich habe, wie jeder Mensch, meine St\u00e4rken und meine Schw\u00e4chen – stolz bin ich auf beides nicht.<\/li>\n
\n<\/strong>Die Ruhe und Ausgeglichenheit nicht nur demonstrieren sondern auch leben zu k\u00f6nnen.<\/li>\n<\/ul>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"